Projektbeschreibung
Der Productive Failure (PF) Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass die Schüler*innen zuerst eine Aufgabe bearbeiten sollen, an der sie wahrscheinlich scheitern werden, bevor sie eine Instruktion zur kanonischen Herangehensweise bekommen (Kapur, 2014). Es gibt bereits einige Studien, die zeigen, dass der PF Ansatz lernförderlicher ist als Konditionen, bei denen zuerst instruiert wird und dann eine Aufgabe bearbeitet wird (Loibl, Roll & Rummel, 2017).
Bis auf wenige Studien wurde dieser Ansatz hauptsächlich im Bereich des Mathematikunterrichts untersucht. Bei neueren Studien auf diesem Gebiet konnte allerdings der lernförderliche Effekt des PF Ansatzes bei jüngeren Schüler*innen nicht nachgewiesen werden. Es wird vermutet, dass dies daran liegt, dass den jüngeren Schüler*innen nicht bewusst geworden ist, dass sie Wissenslücken haben (Mazziotti, 2017).
So war es das Ziel eines anderen Projekts in der AG Physikdidaktik, den PF Ansatz auf den Physikunterricht im Anfangsunterricht zu übertragen. Dieses Projekt erweitert dies, indem es den PF Ansatz auf das Themengebiet des Freien Falls überträgt und die zugrundeliegenden Mechanismen hervorhebt.
Literatur
Kapur, M. (2014). Productive Failure in Learning Math. Cognitive Science, 38, 1008-1022. doi: 10.1111/cogs.12107
Loibl, K., Roll, I. & Rummel, N. (2017). Towards a Theory When and How Problem Solving Followed by Instruction Supports Learning. Educ Psychol Rev, 29, 693-715. doi: 10.1007/s10648-016-9379-x
Mazziotti, C. (2017). When young students fail to productively learn with Productive Failure – analyzing core learning mechanisms. Ruhr-Universität Bochum, Deutschland. urn:nbn:de:hbz:294-54841.